Grundlagen & Maßnahmen
Produktionskosten senken
Produktionskosten umfassen Kosten für Material, Personal und Betriebsmittel. Wir erklären, wie genau sie sich zusammensetzen und stellen Strategien für Kostensenkungen in der Produktion vor.
Produktionskosten sind die Kosten, die bei der Herstellung von Gütern und Dienstleistungen anfallen. Sie umfassen vor allem Kosten für Material und Personal, aber auch Energiekosten, Anlagenkosten oder Kosten für Gebäude.
Bestandteile der Produktionskosten
Im Rechnungswesen und in der Betriebswirtschaftslehre wird zwischen verschiedenen Kostenarten unterschieden. Demach setzen sich die Produktionskosten aus folgenden Bestandteilen zusammen:
1. Materialeinzelkosten
Materialeinzelkosten sind Kosten für Rohstoffe, Hilfsstoffe, Betriebsstoffe, Bauteile, Halbfabrikate und Zwischenprodukte, die einem Produkt (direkt) zugeordnet werden können.
In der diskreten Fertigung werden die Materialeinzelkosten typischerweise in einer Stückliste definiert.
Beispiele: Schrauben, Metallrohre, Baumwolle, Chips, Prozessoren, vorgefertigte Motoren
2. Fertigungseinzelkosten
Fertigungseinzelkosten sind die Lohnkosten, die direkt einem Produkt zugeordnet werden können.
Beispiele: Löhne für Maschinenbediener (produktbezogene Erfassung), Montagelöhne für das Zusammensetzen eines Produkts, Akkordlohn (Bezahlung nach Anzahl gefertigter Teile)
3. Sondereinzelkosten der Fertigung
Zu den Sondereinzelkosten der Fertigung zählen einmalige bzw. nicht regelmäßig auftretende Kosten, die für einen Auftrag oder ein Fertigungslos anfallen, also einer Menge einzelner Produkte.
Beispiele: Kosten für Spezialwerkzeuge oder bestimmte Verpackungen, Kosten für Prüfungen oder Tests, Lizenz- und Patentkosten.
4. Materialgemeinkosten
Materialgemeinkosten sind Materialkosten, die nicht direkt einem Produkt (Kostenträger) zugeordnet werden können. Häufig sind dies Betriebs- und Hilfsstoffe, aber auch andere Kosten, die im Zusammenhang mit Material anfallen.
Beispiele: Hilfsstoffe wie Farben oder Lack, Energiekosten, Löhne für Lagerpersonal und Materialeinkauf, Abschreibungen auf Lagereinrichtungen
5. Fertigungsgemeinkosten
Fertigungsgemeinkosten sind die indirekten Kosten, die im Zusammenhang mit dem Fertigungsbereich eines Unternehmens entstehen, aber nicht direkt einem einzelnen Produkt oder Auftrag zugeordnet werden können
Beispiele: Gehälter für Meister, Techniker und Fertigungsleiter, Löhne für Reinigungskräfte oder Transport, Instandhaltungs- und Reparaturkosten, Miete der Werkhalle, Abschreibungen auf Maschinen, Energie- und Versicherungskosten für Maschinen
Unterscheidung nach fixen und variablen Kosten
Produktionskosten können zudem nach fixen und variablen Kosten unterschieden werden.
Fixe Produktionskosten fallen unabhängig von der Produktionsmenge an – auch dann, wenn nicht produziert wird. Dazu zählen z.B. Mieten für Produktionshallen, zeitbezogene Abschreibungen auf Anlagen, Grundkosten für Energie sowie Lizenzgebühren und Kosten für Wartungsverträge.
Variable Kosten sind abhängig von der Produktionsmenge und umfassen u.a. Materialeinzelkosten, Energieverbrauch pro Stück, nutzungsabhängige Werkzeugkosten, Fertigungslöhne auf Stundenbasis oder Transportkosten je Einheit.
Kostenreduzierung
Produktionskosten senken: 4 Ansätze
Im Folgenden stellen wir vier konkrete Ansätze zur Reduzierung der Produktionskosten in verschiedenen Bereichen vor:
1. Reduzierung der Materialkosten durch die Vermeidung von Ausschuss
Ausschuss sind Produkte, die die Qualitätsanforderungen nicht erfüllen und damit unverwertbar sind.
Dennoch verursachen sie Material- und Arbeitskosten, die nicht zum Umsatz des Unternehmens beitragen. Die Reduzierung der Ausschussquote ist daher ein Hebel zur Reduzierung unnötiger Materialkosten und zählt oft zu den wichtigsten Zielen in der Produktionsoptimierung.
Eine der wichtigsten Voraussetzungen zur Senkung der Ausschussquote ist eine möglichst umfassende Datenerfassung und -auswertung. Dazu zählen z.B. Produktionsmengen, Ergebnisse von Qualitätsprüfungen und manuelle Berichte von Mitarbeitern. Diese Daten geben Aufschluss über die Gründe für Ausschuss und dienen als Grundlage für Optimierungsansätze.
Die Identifikation und Erschließung von Datenquellen, die gezielte Zusammenführung von Daten sowie Möglichkeiten zur Auswertung sind entscheidend für die Ermittlung von Ausschussgründen.
Beispiel: Reduzierung der Ausschussquote mit manubes
manubes ist eine Cloud-Lösung für die Produktion, die zahlreiche Werkzeuge in einer zentralen Plattform vereint. manubes-Nutzer erhalten Zugriff auf intuitive Designtools, um eigene Applikationen in den Bereichen Produktionsplanung, Produktionssteuerung und Produktionsüberwachung zu entwickeln.
Über industrielle Standardschnittstellen können Feldgeräte, Datenbanken, OT- und IT-Systeme mit der Plattform integriert werden. Daten lassen sich in benutzerdefinierten Datenmodellen erfassen und strukturieren.
Damit bietet manubes die Möglichkeit, Ausschussdaten aus verschiedensten Quellen auf einer zentralen Plattform zu erfassen. Die Daten können in Form von Echtzeit-Dashboards visualisiert, in Produktionsberichte integriert oder mit dem KI-Assistenten analysiert werden.
Auf unserer Seite zur Ausschussquote gehen wir im Detail auf mögliche Gründe für Ausschuss ein, die auf diese Weise ermittelt werden können.
Außerdem behandeln wir Maßnahmen zur Reduzierung des Ausschusses, darunter:
• Automatisierung von Dateneingaben zur Fehlervermeidung
• Automatisierte Material- und Werkzeugprüfung
• Digitale Arbeitsanweisungen
• Systematische Dokumentation von Wartungen
2. Reduzierung der Schulungskosten durch digitale Arbeitsanweisungen
Schulungsmaßnahmen sind in der Produktion essenziell – z.B. zur Einarbeitung von Personal oder bei der Einführung neuer Technologien. Vor allem Seminare, Workshops und Lehrgänge (Off-the-Job-Training) können jedoch hohe Kosten verursachen und haben oft einen geringeren Praxisbezug.
Viele Unternehmen setzen daher vermehrt auf die praktische Kompetenzvermittlung (On-the-Job-Training) – oft unterstützt durch Hilfsmittel wie digitale Arbeitsanweisungen.
Digitale Arbeitsanweisungen sind multimediale, interaktive und kontextbezogene Inhalte, die Anwender durch Arbeitsschritte leiten oder auf verschiedene Weise unterstützen. Oft können sie auf Mobilgeräten (Smartphones, Tablets, Gadgets) genutzt werden und sind damit überall verfügbar.
Digitale Arbeitsanweisungen bieten eine Möglichkeit, Inhalte praktisch zu vermitteln und gleichzeitig Fehler zu vermeiden. Sie stellen sicher, dass Arbeitsschritte einheitlich durchgeführt werden und machen vorhandenes Wissen in Form von bebilderten Anleitungen, Videos oder Checklisten zugänglich.
Durch den Einsatz von digitalen Arbeitsanweisungen können Unternehmen u.a. die Materialkosten für Schulungsmaterialien senken und die Abhängigkeit von externen Trainings reduzieren. Ein digital unterstütztes On-the-Job-Training reduziert Reise- und Seminarkosten und sorgt für eine schnellere und praxisnähere Einarbeitung.
Digitale Arbeitsanweisungen können auf Basis von Feedback optimiert und weiterentwickelt werden.
Lernen Sie mehr über die Umsetzung digitaler Arbeitsanweisungen mit manubes.
3. Reduzierung der Instandhaltungskosten durch die Optimierung der Wartungsstrategie
Anlagenausfälle und ungeplante Stillstände in der Produktion können zu erheblichen Produktivitätsverlusten führen. Unternehmen investieren daher in regelmäßige Wartungen, die vor allem in anlagenintensiven Umgebungen einen signifikanten Kostenpunkt darstellen.
Viele Digitalisierungsprojekte zielen darauf ab, die Anlagenwartung zu optimieren und Probleme mit reaktiven Wartungskonzepten zu beheben.
Anstatt auf akute Probleme zu reagieren, werden Daten ausgewertet, um Wartungsbedarf frühzeitig zu erkennen (Predictive Maintenance) oder zukünftige Wartungsintervalle zu optimieren (Preventive Maintenance). Gerade im Bereich Predictive Maintenance können fortschrittliche Lösungen implementiert werden, die auf Sensordaten und Algorithmen basieren.
Die Optimierung der Wartungszeitpunkte reduziert damit nicht nur Kosten für überflüssige Wartungen, sondern beugt auch Ausfällen vor, indem Hinweise auf Abnutzung und Fehler frühzeitig erkannt werden.
Weitere Möglichkeiten zur Reduzierung von Wartungskosten sind die Optimierung des Ersatzteilmanagements (u.a. geringere Lagerkosten) sowie eine bessere Personal- und Ressourcenplanung mithilfe digitaler Tools.
Auch die Wartungsprozesse selbst lassen sich oft an vielen Stellen optimieren, um Zeit und damit Personalkosten zu sparen – z.B. mit mobilen Applikationen für die Dokumentation und Datenanzeige/-übermittlung.
4. Kosteneinsparungen durch automatisiertes Reporting
Produktionsberichte fassen Kennzahlen und Ergebnisse für ausgewählte Zeiträume zusammen. In vielen Unternehmen dienen sie als wichtige Entscheidungsgrundlage.
Neben der Echtzeit-Datenvisualisierung sind Reports ein wichtiges Hilfsmittel zur Herstellung von Produktionstransparenz und unterstützen die (langfristigere) Produktionsüberwachung.
Doch die Erstellung und Bereitstellung von Berichten nimmt in der Praxis oft viel Zeit in Anspruch und verursacht damit signifikante Personalkosten. Digitale Reporting-Lösungen können die Berichterstellung vereinfachen, u.a. mit Vorlagen und Datenintegrationen.
Beispiel: Dynamische Produktionsberichte mit manubes
Unsere manubes-Plattform bietet Zugriff auf Reporting-Tools, die eine automatisierte Bereitstellung dynamischer Produktionsberichte ermöglichen.
manubes-Nutzer können eigene Berichtsvorlagen erstellen und mit Echtzeit-Datenquellen verknüpfen. Durch die Integrationsmöglichkeiten der manubes-Plattform können verschiedenste Maschinen und Geräte (z.B. SPS), APIs und Softwaresysteme als Datenquellen angebunden werden.
Anschließend können Berichte als Teil von Workflows automatisiert generiert werden. Dies erlaubt die Bereitstellung über eigene Reporting-Hubs und Portale, wo Endnutzer die benötigten Berichte auf Abruf generieren können.
Produktionsbericht über Ausfälle in einer Berichtsperiode
In der Praxis sorgt das Reporting mit manubes für erhebliche Zeit- und damit auch Kosteneinsparungen. Neben Reporting-Tools erhalten Unternehmen Zugriff auf zahlreiche Funktionen zur Datenverwaltung, (Echtzeit-)Visualisierung und Applikationserstellung auf einer zentralen Plattform.
Optimieren Sie Ihre Produktion mit manubes
manubes bietet eine zentrale Plattform für Datenmanagement, Visualisierung und workflow-basierte Prozessautomatisierung.
Produzierende Unternehmen erhalten Zugriff auf innovative Werkzeuge zur Entwicklung eigener Lösungen – zugeschnitten auf die Anforderungen der Produktionsumgebung.
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